Liebe Gemeindemitglieder,
in diesen Tagen finden Sie in Ihrem Briefkasten den neuen Gemeindebrief. Wir hoffen, dass wir damit bei Ihnen ein wenig Vorfreude auf den Frühling wecken können. Leider ist uns beim Vorwort von Dietrich Jörn Weder ein Fehler unterlaufen. Es fehlen zwei Sätze, die wir ihnen nicht vorenthalten möchten. Deshalb erscheint hier noch einmal das vollständige Vorwort, das sie auch in der Online-Version des Gemeindebriefes nachlesen können.
Hellerer Himmel Und jetzt ist eben die Zeit der wiedererwachenden Natur, die auch uns frischen Mut schöpfen lässt, umso mehr, wenn wir zugleich das Virus – ob nun Delta oder Omikron - hinter uns lassen. Bei dem gleichen Brecht heißt es über diese Zeit: „Wir alle erinnern uns Verlängerter Tage Helleren Himmels Änderung der Luft Des gewiss kommenden Frühjahrs.“ Paul Gerhardt ist nahezu der einzige Liederdichter in unserem Gesangbuch, dem das Herz voll ist und dem der Mund überfließt, wenn er den neuen Anlauf des Jahres und der Natur beschreibt, ja besingt: „Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit.“ Und springen die Frühjahrsblumen nicht auch uns in die Augen mit ihrem bunten Kleid: „Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide.“ Wir feiern Ostern in einer Zeit, in der auch die Natur wiederauflebt. Ein Zusammenklang, der zuversichtlich stimmt. - Es gab und gibt vielleicht hier und da noch immer in protestantischen Kreisen einen Hang, das Beklagenswerte in allen Dingen hervorzuheben, und den schönen Seiten der Natur nicht die gebührende Beachtung zu schenken, sich nicht simpel zu freuen. Dass die Artenvielfalt schwindet und sich das Weltklima besorgniserregend erwärmt, weiß jeder auch nur halbwache Zeitgenosse. Zudem sehen wir eine unheilschwangere Zuspitzung der Spannungen zwischen den Mächten. Aber nichts auf diesen Feldern wird besser, wenn wir die helleren Momente nicht zu genießen wissen. Freuen wir uns also mit dem Dichter Eduard Mörike, wenn der Frühling „sein blaues Band wieder flattern lässt durch die Lüfte“. Und hoffen wir darüber hinaus, dass Bonhoeffers gute Mächte uns beistehen, wenn auch wir ein wenig versuchen, die dunklen Wolken über dem Planeten zu zerstreuen. Dietrich Jörn Weder |